Als Sigmund Freud Alice von Battenberg Schizophrenie diagnositizierte

UNTERSTÜTZEN SIE JETZT ROYALHISTORY.DE MIT IHRER SPENDE.

Alice von Battenberg -
Sigmund Freud bescheinigte ihr "Schizophrenie aufgrund von sexueller Frustration"

Alice von Battenberg, Mutter von Prinz Philip

Alice von Battenberg, Mutter von Prinz Philip, führte ein Leben voller Schicksalsschläge. Die Jahre in der Psychatrie waren wohl mit die dramatischsten ihres Lebens.

Herkunft und Familie von Alice von Battenberg

Alice von Battenberg war die Urenkeltochter von Queen Victoria und Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha und Tochter von Ludwig von Battenberg (später Louis Mountbatten) und der Prinzessin Viktoria von Hessen-Darmstadt. Am 7. Oktober 1903 heiratete Prinzessin Alice den Prinzen Andreas von Griechenland. Zusammen hatten sie fünf Kinder. Prinz Philip war das jüngste Kind und ihr einziger Sohn, der auf Schloss Mon Repos auf Korfu zur Welt kam.
Viele Schicksalsschläge musste Alice in ihrem Leben verkraften. So war sie von Geburt an taub, doch lernte sie von den Lippen zu lesen. 1922, kurz nach der Geburt von Prinz Philip, musste sie und ihre Familie Griechenland verlassen, da das griechische Heer durch die Türken unter Kemal Atatürk besiegt worden war. Alice ging mit ihren vier Töchtern Margarita, Theodora, Cecilia und Sophie und dem kleinen Philip nach Paris. Ehemann Andreas zog es mit seiner Geliebten Andrée Gräfin de La Bigne nach Monaco.
Siegmund Freud behandelte Alice von Battenberg

Zusammenbruch und Aufenthalt in der Psychatrie

Alice schlug sich mit ihren Kindern alleine in Paris durch und half dort in einem Wohltätigkeitsgeschäft griechischen Flüchtlingen. Sie wurde zutiefst religiös und konvertierte im Oktober 1928 zur griechisch-orthodoxen Kirche. Doch all die vorangegangenen Schicksalsschläge wurden zu viel für sie und es folgte 1930 ein schwerer Nervenzusammenbruch. Verschiedene bekannte Psychologen diagnostizierten bei ihr eine paranoide Schizophrenie, darunter Sir Maurice Craig (er behandelte später König George VI. wegen seiner Sprechprobleme), Ernst Simmel aus dem Sanatorium in Berlin-Tegel und der bekannte Tiefenpsychologe Sigmund Freud. Letzter stufte ihre Wahnvorstellungen als das Ergebnis sexueller Frustration ein und empfahl, "ihre Eierstöcke zu röntgen, um ihre Libido abzutöten."
Alice von Battenberg betonte immer wieder, dass sie nicht krank sei und unternahm mehrere Versuche aus der Psychiatrie in Kreuzlingen in der Schweiz herauszukommen. Insgesamt verbrachte sie zwei Jahre in der Psychiatrie. Während ihre Töchter sich während ihrer Abwesenheit alle mit deutschen Prinzen vermählten, lebte der junge Prinz Philip bei seinen Onkeln Lord Louis Mountbatten und George Mountbatten in England.
1967 zog Alice in den Buckingham Palace und starb dort am 5. Dezember 1969. Zuerst fand sie ihre letzte Ruhe in der königlichen Gruft der St George’s Chapel von Windsor Castle, am 3. August 1988 folgte die Überführung des Leichnams nach Jerusalem, wo dieser in der Maria-Magdalena-Kirche auf dem Ölberg beigesetzt wurde. Dies war ihr letzter Wunsch gewesen.
/L.-M.S.
Share by: