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Máxima: Königin der Niederlande

Máxima: Königin der Niederlande

Von Ferrari Soledad & Gonzalo Álvarez Guerrero, Knaur, 2013, 336 Seiten

30.03.2017



Es liest sich wie ein Märchen und wahrscheinlich kann sie es manchmal selbst kaum glauben: aus der in Buenos Aires geborenen bürgerlichen Máxima Zorreguieta Cerruti wird die Prinzessin der Niederlande, Prinzessin von Oranien-Nassau, mewrouw van Amsberg und mit dem Amtsantritt ihres Mannes König Willem-Alexander am 30. April 2013 Königin Maxima mit der Anrede Majestät.

Schon früh erkennen Màximas Eltern Jorge Horacio Zorreguieta und María del Carmen Cerruti das Talent ihrer Tochter. Ganz besonders ihre Mutter, die María Pame genannt wird, sieht sie an der Seite eines Adeligen.

Beide waren für ihre Zeit und argentinische Verhältnisse äußerst mutig und fortschrittlich. Da Máximas Vater Coqui bereits in erster Ehe mit Marta López Gil verheiratet war, wagten sie es, Traditionen in Frage zu stellen, lebten in wilder Ehe zusammen und konnten erst Mitte 1987 in Gegenwart ihrer Kinder offiziell in Argentinien heiraten.

Als Maxima am 17. Mai 1971 zur Welt kam, galt sie daher als Tochter einer alleinerziehenden Hausfrau und Mutter, obwohl sie in bester Gesellschaft ihres Vaters, ihrer zwei Brüder, Martin und Juan, einer Schwester namens Inés und ihrer drei Halbschwestern Dolores, María und Astrid aufwuchs.

Liebevoll begleiten die argentinischen Autoren den Leser durch ihre Kindheit, schildern ihren schulischen Werdegang auf der zweisprachigen Northlands-Schule, die sie 1988 mit dem Abitur abschloss und schließlich ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Katholischen Universität Buenos Aires.

Nachdem sie dort 1985 ihren Abschluss machte, arbeitete sie von 1996 bis 2000 u.a. als Finanzberaterin für die Deutsche Bank in New York.

Als sich Máxima und Prinz Willem-Alexander 1999 durch ihre Schulfreundin aus Northlands auf einer Party in Sevilla kennenlernen und dies bald darauf in den Niederlanden bekannt wird, entbrennt rasch eine heftige Diskussion über Máximas Vater Jorge Zorreguieta, der als Regierungsbeamter für die Militärregierung von General Jorge Rafael Videla tätig war, die für das Verschwinden von 30.000 Regimegegnern verantwortlich gewesen sein soll.

Daraufhin entsandte der niederländische Ministerpräsident Wim Kok mit Zustimmung der damaligen Königin Beatrix einen Historiker nach Argentinien, um herauszufinden, dass er als Landwirtschaftsminister nicht selbst an Menschenrechtsverletzungen beteiligt war, jedoch davon gewusst haben musste.

Willem-Alexander ließ jedoch keinen Zweifel an seiner Wahl aufkommen und war bereit, auf seine Thronfolge zu verzichten. Ein Kompromiss musste her und er wurde auch gefunden: Máximas Vater distanzierte sich öffentlich von der Videla-Diktatur und kündigte schweren Herzens an, an der im kommenden Jahr stattfindenden Hochzeit seiner Tochter aus Rücksicht auf die Gefühle des niederländischen Volkes zu verzichten.

Das Parlament willigte ein und am 30. März 2001 wurde die Verlobung bekannt gegeben.

Anfang Mai zog Máxima allein nach Brüssel in eine Wohnung, die Königin Beatrix gehörte, und ging bei ihr in die Lehre. Sie lernte holländisch, studierte die niederländische Geschichte, bekam Unterricht in Zeremonie und Protokoll und lernte alles über die Sitten und Gebräuche der Niederländer, kurz: sie bereitete sich auf ein Leben an der Seite des niederländischen Prinzen vor.

Dann ging alles ganz schnell: der Prinz hielt um ihre Hand an, die Hochzeit wurde offiziell angekündigt und Màxima erhielt die niederländische Staatsbürgerschaft.

Am 2. Februar 2002 heirateten Máxima und Willem-Alexander in der Nieuwe Kerk in Amsterdam während Máximas Eltern im 370 km entfernten Londoner Ritz Hotel die Trauung vor dem Fernseher sitzend verfolgen.

An diesem Tag sehen 900 Millionen Zuschauer auf der ganzen Welt eine hemmungslos weinende Máxima und jeder ahnt, dass es auch ihren abwesenden Eltern nicht viel anders geht.

Dies ist der Wendepunkt in ihrem Leben. Nun gibt es kein Zurück mehr. Mit diesem Schritt hat Màxima ihr altes Leben in Argentinien und das des feierfreudigen Partygirls in New York, all ihre Zweifel und Bedenken für immer hinter sich gelassen. Jetzt beginnt ihr neues Leben in der niederländischen Königsfamilie mit Willem-Alexander, der einst zu seiner Mutter sagte:“Sie heißt Máxima, ist Argentinierin und lebt in New York. Vertrau mir und frag nicht weiter.“

Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie emotional dieser Augenblick für alle Beteiligten war.

Das Bild der vor dem Fernseher sitzenden und zu Tränen gerührten Eltern zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch und bietet den Autoren die Gelegenheit, auf die große Verbundenheit zwischen Màxima und ihren Eltern hinzuweisen.

Maxima, die nach ihrer Urgroßmutter benannte „Größte von allen“ ist und bleibt ein Familienmensch. Mit ihrem Mann Willem-Alexander hat sie drei Töchter: Catharina-Amalia, Alexia und Ariane und ist darüber hinaus dreifache Taufpatin.

Máxima – Königin der Niederlande ist ein sehr genau recherchiertes Buch, das sich wie ein Roman liest.

Detailliert schildern die Autoren wie aus dem fröhlichen Kind aus einfachen argentinischen Verhältnissen die sympathische Königin Màxima wird.

Mit ihrer natürlichen Art und ihrem strahlenden Lächeln eroberte sie das Herz der Niederländer und vor allem das des Thronfolgers und seiner Mutter Königin Beatrix und ist heute eine der faszinierendsten und beliebtesten Frauen Europas.
/Ella Freudenreich
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